Vivian Wachs zweimal TopTen beim TrialGP-Women in Spanien
Der Moto-Club Pobladura de las Regueras in Leon im Norden von Spanien war am 11.09. & 12.09. Austragungsort für die fünfte Runde im Trial World Championchip 2021. Der Austragungsort wurde gewählt, da die Stadt Bayonne beschlossen hatte, die Organisation aus wirtschaftlichen Gründen aufzugeben. Der Moto Club hatte seine erste Weltmeisterschaft vor genau zehn Jahren ausgetragen und verfügte über die erforderliche Erfahrung. Das Trialgelände ist wie geschaffen für die Trial-Weltmeisterschaft. Die Kategorie der 12 Sektionen hatte einen sehr hohen Schwierigkeitsgrad. Viel Geröll, tiefer Sand, Felsen aller Größen, steile Auf- und Abfahrten und tiefe Flußdurchfahrten bildeten den Hauptbestandteil der 12 Sektionen, die überwiegend in unwegsamem Gelände entlang einem Zufluss zum Rio Tremor lagen.
68 Zweirad-Akrobaten*innen standen in den Startlöchern und waren bereit, um die Wertungspunkte bei der Trial-Weltmeisterschaft der Frauen und Männern zu streiten. Für die Frauen der Klasse TrialGP-Women und Trial2-Women war das Gelände eine einzige Tortour. Zwei Runden waren auf dem Rundkurs mit jeweils 12 Sektionen innerhalb von 05:00 Stunden zu bewältigen. Das Wetter ganz üblich für Spanien, Sonne pur an beiden Tagen. Heimvorteil hatten die Spanischen Profis Laia Sanz, Berta Abellan und die Britin Emma Bristow, die täglich unter diesen schwierigen Bedingungen hart trainieren. Für sie stellen tiefe Flußdurchfahrten und hohe Felsen kein großes Hindernis dar, welche sie bei den Wettkämpfen meist fehlerfrei meisterten.
Für die deutschen Teilnehmer Vivian Wachs vom MSF Frammersbach und ihrer Konkurrentin Jule Steinert vom MSC Jura Heideck sind die Plätze eins bis fünf noch nicht erreichbar. Aber in die topTen zu kommen ist ein durchaus erreichbares Ziel. Für Vivian Wachs war sogar der sechste Platz am Samstag erreichbar. Sie lieferte sich gegen Naomi Monnier aus Frankreich und Huldeborg Barkved einen regelrechten Kampf um den sechsten Platz. Vivian Wachs fuhr an diesem Tag total stark. Am ende hatte Vivian Wachs nur zwei Punkte Rückstand auf den sechsten Platz und belegte mit 62 Punkten den 8. Platz. Jule Steinert hatte einen, für sie miserablen Tag erwischt und musste sich mit 82 Strafpunkten mit dem 13. Platz begnügen.
Für den Sonntag hatten die Organisatoren die Sektionen nochmals umgebaut, sodass die Fahrerinnen erneut vor große Herausforderungen gestellt wurden. Um 08:51 Uhr und 08:58 Uhr gingen Jule Steinert und Vivian Wachs auf Punktejagd in die 24 Sektionen. Für den Rundkurs mit 12 Sektionen hatten sie 05:00 Stunden Zeit. Der Vortag hatte stark an den Kräften gezehrt, trotzdem waren sie voll motiviert. Auch am Sonntag zog das Führungstrio (Bristow, Sanz und Abellan) einsam ihre Runden. Alle weiteren Starterinnen schauten neidvoll zu, wie das Trio mit ihren Motorrädern durch die schwersten Sektionen tanzten und mit 0 oder einem Strafpunkt gefeiert wurden. Dabei konnte Frau viel lernen. Das sah so einfach aus, es steckt aber sehr viel Training und Mut dahinter. Auch Vivian Wachs schaute neidvoll zu, konzentrierte sich aber auf ihre 12 Sektionen. Die erste Runde verlief super. Vivian Wachs kämpfte von Sektion zu Sektion und war sehr sparsam mit dem sammeln von Fehlerpunkten. Sie kratzte sogar überraschend am vierten Platz. Lediglich in Sektion 12 musste sie, wie ihre Konkurrentinnen auch absteigen. Nur Laia Sanz aus Spanien konnte diese Sektion mit nur einem Strafpunkt meistern. In der zweiten Runde schwanden die Kräfte bei Vivian Wachs. Sie musste in den Sektionen sechs und acht die Segel streichen und konnte sich punktemäßig nicht verbessern. Sie fiel am Ende mit 53 Strafpunkten auf den 7. Platz zurück, war aber mit den Ergebnissen vom Wochenende sehr zufrieden. Jule Steinert verbesserte sich am Tag zwei auch und kam mit 68 Strafpunkten auf den 11. Platz.
Bereits am nächsten Wochenende gastiert die TrialGP zum WM-Finale in Gouveia/Portugal und die 68 Starter*innen gehen ohne lange Verschnaufpause wieder auf Punktejagd.